Rechenschaftsbericht 2000

Liebe Vereinsmitglieder,

traditionell folgt am Ende einer langen Berichtsliste noch die Darstellung der Schiedsrichter-Gruppe. Eines Bereiches, der im Allgemeinen in einem Fußballverein als unwichtig und im Spielablauf als störend empfunden wird. Dennoch sind wir mittlerweile so selbstbewußt, daß wir unsere Arbeit und die Ergebnisse genauso präsentieren wie die anderen Bereiche unserer Amateurabteilung. Zur allgemeinen Beruhigung kann ich Ihnen aber versichern, daß ich es möglichst kurz machen werde.

Konnte man die Saison 98/99 im Schiedsrichter-Bereich als Aufschwungssaison bezeichnen, befanden wir uns im letzten Jahr in einer Konsolidierungsphase. Dies wird allein schon daran deutlich, daß uns seit der letzten Mitgliederversammlung nur 4 Schiedsrichter verlassen haben, die im übrigen alle ihre Schiedsrichter-Laufbahn beendet haben und wir 6 neue Schiedsrichter begrüßen konnten (4 von diesen sind absolute Neulinge). Damit kehrt langsam etwas Kontinuität in die Gruppe ein und wir können uns noch stärker einer qualitativen Entwicklung widmen. Bei insgesamt 29 Schiedsrichtern ist dieses nicht leicht und erfordert einen entsprechenden Aufwand, den ich, ohne meine Stellvertreter, denen ich herzlich danke, nicht bewältigen könnte.

Die Ergebnisse der letzten Saison zeigen, daß wir auf dem richtigen Weg sind. 11 unserer Schiedsrichter haben den Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse geschafft und beide überregional eingesetzten Schiedsrichter konnten ihren Platz behaupten. Dies muß einmal deutlich herausgestellt werden, denn nicht nur bei den Mannschaften gab es durch die neue Regionalliga Reduzierungen, sondern auch im Schiedsrichter-Bereich. Berlin hat knapp 1/3 seiner überregionalen Schiedsrichter verloren. Aus 17 wurden 11, 2 davon sind Herthaner.

Eine besondere Auszeichnung erhielt Gerald Bothe, der im Bereich der LK III zum besten Schiedsrichter ernannt wurde und sich somit gegen ca. 150 andere Schiedsrichter durchsetzen konnte.

Mittlerweile sind wir in allen Spielklassen im 1. Herren-Bereich des BFV vertreten und neben den 2 Oberliga-Schiedsrichtern auch noch mit 2 Assistenten in dieser Spielklasse. Dazu wurden 4 unserer Schiedsrichter in Auswahlkader des BFV berufen. Eine Entwicklung, die vor einigen Jahren noch undenkbar war und die heute problemlos auch in der Presse nachvollzogen werden kann. Allein ein Blick in die Fußball-Woche reicht und man findet eine Menge Hertha-Schiedsrichter. Wir haben vorhin in den Berichten auch immer wieder die Hinweise auf den aktuellen Leistungsstand der Mannschaften verfolgen können. Auch zu diesem Punkt kann die Schiedsrichter-Gruppe erfreuliche Zwischenstände vermelden. Sowohl in der Verbandsliga (Felix Zwayer) als auch in der Oberliga (Robert Hoyzer) mischen unsere Schiedsrichter im Kampf um die Aufstiegsplätze mit und liegen derzeit gut im Rennen. Hier bestehen in den nächsten Jahren Chancen auf eine DFB-Nominierung. Hinzu kommt noch, daß sich Robert Hoyzer auch als Assistent in der neuen Regionalliga bewährt hat. Gerade bei diesen beiden Schiedsrichtern hat auch die Amateurleitung den Förderungsaspekt erkannt und versucht, sie leistungsfördernd zu unterstützen. In den anderen Spielklassen fehlt leider die Transparenz, um den aktuellen Leistungsstand unserer Schiedsrichter einschätzen zu können, aber die bewerteten Spielleitungen lassen wieder auf eine stattliche Anzahl an Aufsteigen erhoffen.

Insgesamt eine erfreuliche Entwicklung, die aber noch nicht das Ende erreicht hat. Bewußt habe ich in diesem Jahr einmal auf den Blick nach unten verzichtet, aber auch dort tut sich eine Menge. Fakt ist, daß sich die Schiedsrichter-Arbeit bei Hertha BSC herumgesprochen hat und wir eine Vielzahl von Anfragen erhalten. Die Gruppe könnte doppelt so groß sein, aber dieses wollen auch wir nicht. In unserem Interesse liegt die qualitative Entwicklung . Arbeiten werden wir in dieser Saison verstärkt am Zusammenhalt der Gruppe und an einer verbesserten Öffentlichkeitsarbeit, um Ziele und Inhalte der Schiedsrichter positiver darzustellen.

Dank gilt es an dieser Stelle der Amateurleitung zu sagen, die mittlerweile wieder ein absolut offenes Ohr für unsere Wünsche und Sorgen hat und bereit ist, die Entwicklung der eigenen Schiedsrichter-Gruppe aktiv mitzugestalten. Herzlichen Dank!

Besonders möchte ich aber einen Mitarbeiter des Vereins erwähnen, der eine unauffällige Arbeit erledigt, obwohl dies eigentlich weniger seinem Naturell entspricht:

Ralf Achenbach

Aus vielen Gesprächen mit Schiedsrichterkameraden aus anderen NOFV-Verbänden weiß ich, wie hoch seine Arbeit als Schiedsrichter-Betreuer in der Oberliga angesehen wird und wie wohl sich die Schiedsrichter fühlen, wenn sie bei Hertha BSC angesetzt werden. Auch wenn es in der Nordstaffel nur wenige Vereine gibt, die annähernd an unsere Betreuung herankommen, ist dies bei vielen Vereinen im Süden, die deutlich bessere Zeiten gesehen haben, selbstverständlich. Um so mehr freuen sich die Schiedsrichter, wenn sie auch einmal im Norden vernünftig betreut und nicht als 5. Rad am Wagen betrachtet werden. Und daran sollten vielleicht auch einmal die Kritiker denken, die sich hinter den Kulissen über dieses Engagement immer aufplustern. Dieser Bereich wird der Spielklasse angemessen durch Ralf gehändelt und dies ist NOFV-weit anerkannt. Lieber Ralf, aus Schiedsrichter- und Herthaner-Sicht vielen Dank für Deine Arbeit und bitte leiste sie in dieser Form weiter. Diese Imagearbeit ist durch tolle Worte und wichtiges Auftreten nicht zu ersetzen.

Vielen Dank!

Dirk Brennecke, Schiedsrichter-Obmann