Liebe Vereinsmitglieder,
in diesem Jahr darf ich Sie zum ersten Mal als Schiedsrichterobmann über die Entwicklung der Schiedsrichtergruppe Hertha BSC informieren. Eine Aufgabe, der ich gerne nachkomme.
Gestatten Sie mir jedoch an dieser Stelle meine Person kurz vorzustellen, damit Sie wissen, wer hier vor Ihnen steht:
Mein Name ist Kevin Langner, ich bin 26 Jahre alt, seit 9 Jahren aktiver Schiedsrichter und seit 1998 Mitglied bei Hertha BSC. In den vergangenen Jahren wird mich sicher der eine oder andere von Ihnen bereits wahrgenommen haben, als ich seit dem Jahr 2000 die Position des stellvertretenden SR-Obmanns an der Seite von Dirk Brennecke wahrgenommen habe. Herr Brennecke ist bekanntlich im letzten Jahr aus seinem Amt ausgeschieden, so dass der Amateur-Vorstand Anfang diesen Jahres bei anfragte, ob ich das Amt des SR-Obmanns übernehmen könnte. Nach Rücksprache mit der Schiedsrichtergruppe und reichlichen Überlegungen hatte ich mich im März diesen Jahres dazu entschieden, die Verantwortung für die Schiedsrichtersparte zu übernehmen.
Kommen wir aber nun zu den sportlichen Entwicklungen der letzten 12 Monate:
Mit Stand vom heutigen Tag hat die Schiedsrichtergruppe eine Größe von 37 Schiedsrichtern. 32 hiervon sind aktiv und Woche für Woche auf den Sportplätzen unterwegs. Die weiteren 5 Schiedsrichter sind nicht mehr aktiv und stehen der Schiedsrichtergruppe als Beobachter oder in beratender Funktion zur Verfügung.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich damit die Schiedsrichtergruppe quantitativ etwas verkleinert. Qualitativ hingegen konnten wir uns verbessern, denn zum Ende der vergangenen Spielzeit haben wieder mehr als eine handvoll Hertha-Schiedsrichter den sportlichen Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse geschafft. Bevor ich jedoch näher darauf eingehe, möchte ich eine angenehme Mitteilung voran schieben:
Am 27. Mai diesen Jahres ging für einen Hertha-Schiedsrichter eine 16-monatige Leidenszeit zu Ende, in der dieser nicht als Schiedsrichter fungieren durfte. Die Rede ist von unserem DFB-Schiedsrichter Felix Zwayer.
Ich kann Ihnen wahrscheinlich nur Ansatzweise veranschaulichen, wie schwer die lange Zeit für unseren Schiedsrichter war. Aber stellen Sie sich bitte einmal vor, dass ein junger Spieler aus dem Hertha-Internat 16 Monate nicht Fußballspielen darf, obwohl er Woche für Woche trainiert, dann aber zuschauen muss, wie seine Kollegen am Wochenende gemeinsam auflaufen und gegen den Ball treten.
Nur so kann man vielleicht nachempfinden, wie sich ein Schiedsrichter fühlt, der sich Woche für Woche danach sehnt, wieder auf dem Fußballplatz zu amtieren. Glücklicher Weise liegen nun die Geschehnisse aus dem Januar des vergangenen Jahres und die anschließende Leidenszeit von Felix weit hinter uns und seit Mai darf er nun seinen Weg als DFB-Schiedsrichter fortsetzen.
Dafür wünschen wir dir, lieber Felix, weiterhin ganz viel Erfolg und wir hoffen, dass du dir auch in Zukunft nicht die Freude an unserem tollen Sport nehmen lässt.
Wie bereits eben angedeutet, haben 7 Hertha-Schiedsrichter sehr gute SR-Leistungen über eine komplette Saison hinweg gezeigt, die mit einem Aufstieg in eine höhere Spielklasse belohnt wurden. Lassen Sie mich Ihnen kurz die Namen nennen:
Einen großen Schritt gelang Christoph Marschner, der durch seinen Aufstieg von der Berliner Verbandsliga in die NOFV-Oberliga, zukünftig die blau-weißen Farben überregional vertreten wird.
Tim Baumert und Adrian Maxelon schafften den Sprung von der Landesliga in die Verbandsliga. Adrian macht uns besonders viel Freude, weil er im Jahr 2001 seine SR-Laufbahn bei Hertha BSC begann und nun, 5 Jahre später, mit 19 Jahren Berlins jüngster Verbandsliga-Schiedsrichter ist. Eine erfreuliche Entwicklung die zeigt, dass auch die Schiedsrichtergruppe die Philosophie der Hertha-Akademie verinnerlicht hat.
Ebenso verhält es sich mit Lars Gabriel, der ebenfalls 2001 seine SR-Laufbahn bei Hertha BSC begann. Lars stieg als Klassenbester Schiedsrichter der Bezirksliga in die Landesliga auf.
Und zu guter Letzt stiegen Lothar Steinfurt in die Bezirkliga sowie Sebastian Hirsch und Philip Walker in die Kreisliga A auf. Alle genannten Schiedsrichter sind bereits in ihren neuen Spielklassen aktiv und zeigen dort gute Leistungen. Dafür euch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg in den neuen Spielklassen.
Natürlich wäre es vermessen, diese Erfolge auf meine Fahne zu schreiben. Dem ist aber nicht so! Vielmehr sind diese vielen Aufstiege und Erfolgsmeldungen auf eine gute Arbeit in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Dirk Brennecke hat 1998 eine Philosophie für die SR-Arbeit in diesen Verein eingeführt, die noch heute Einzigartig in Berlin ist. Seinem kontinuierlichen ehrenamtlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass Hertha BSC heute in Berlin quantitativ und qualitativ die Nummer 1 in punkto Schiedsrichterarbeit ist.
Dafür möchte ich heute noch einmal die Möglichkeit nutzen und dir, lieber Dirk, für die geleistete Arbeit der vergangenen Jahre recht herzlich danken.
Lassen sie mich nun einen Blick in die Zukunft werfen und Ihnen die Frage beantworten, wohin die Schiedsrichtergruppe in den kommenden Jahren steuern soll. Wir haben in der SR-Gruppe bisher stets eine gute Mischung aus Leistungs- und Breitensport gehabt. Dieses möchten wir auch in Zukunft beibehalten. Wir werden aber langfristig versuchen, die Anzahl der Hertha-Schiedsrichter im überregionalen Bereich zu erhöhen, denn das Potenzial innerhalb der Schiedsrichtergruppe in zweifelsohne vorhanden. Kurzfristig haben wir es uns zum Ziel gesetzt, wieder dem Nachwuchsbereich mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Im Juniorenbereich ist uns eine ganze Generation weggebrochen, weil Schiedsrichter durch ihr Alter in den Herrenbereich nachgerückt sind. Diese Entwicklung wurde bereits im vergangenen Jahr von meinem Vorgänger festgestellt, jedoch konnte man diesem Trend durch die personellen Veränderungen innerhalb der Schiedsrichterabteilung bisher nicht Einhalt gebieten. Somit es unabdinglich, dass wir in naher Zukunft wieder selbständig neue Schiedsrichter auszubilden.
Des Weiteren möchten wir die Schiedsrichterabteilung noch stärker in die Vereinsarbeit integrieren. Sicherlich wird eine Schiedsrichtergruppe nie mit einer Mannschaft gleichgestellt werden können. Der Verein Hertha BSC hat jedoch in jüngster Vergangenheit bewiesen, dass er bereit ist, die Schiedsrichtergruppe als Mannschaft anzusehen. Ein Bekenntnis, über das wir uns sehr freuen. Wir hoffen aber gleichermaßen, dass die vorhandenen Ressourcen, die wir als Schiedsrichtergruppe zur Verfügung stellen können, in Zukunft wieder vom Verein stärker genutzt werden.
Abschließend möchte ich sie, liebe Vereinsmitglieder, noch auf die Regelecke im Stadionmagazin „WIR HERTHANER“ hinweisen. Dort wird bei jedem Heimspiel der Profimannschaft eine aktuelle Regelfrage abgedruckt. Wir versuchen dort knifflige Regelauslegungen zu erläutern und somit alle Herthaner für Schiedsrichterthemen zu sensibilisieren. Sollten Sie einmal Fragen zu Schiedsrichterthemen haben, dann suchen sie doch den Dialog mit den Schiedsrichtern des Vereins. Sie erreichen uns nicht nur über unsere eigene Homepage, sondern treffen viele Hertha-Schiedsrichter auch auf Berlins Sportplätzen an. Haben Sie nur Mut sie anzusprechen.
Zu guter Letzt möchte ich mich bei jenen Leuten bedanken, die mich in der Anfangsphase bei meinen neuen Aufgaben als SR-Obmann unterstützt haben. Man hat mir den Start sehr einfach gemacht, weil man stets beim Amateur-Vorstand und den Mitarbeitern der Amateur-Geschäftsstelle ein offenes Ohr antraf. Ebenso gilt der Dank meinen beiden Stellvertretern:
Thomas Grünberg und David Jalilvand haben mit mir gemeinsam die Arbeit zu Beginn dieses Jahres aufgenommen. Mit den beiden macht die Zusammenarbeit einen Riesenspaß und ich hoffe, dass wir diese noch lange fortsetzen können. Und „last but not least“ gilt ein Dankeschön meinen Schiedsrichtern, mit denen die Ausübung unseres gemeinsamen Hobbys richtig viel Spaß macht.
Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen noch einen schönen Abend.
Vielen Dank.
Kevin Langner, Schiedsrichter-Obmann