Liebe Vereinsmitglieder,
da die vergangene Mitgliederversammlung der Fußballabteilung erst fünf Monate zurückliegt, möchte ich es mit meinen Vorrednern gleich tun und Ihnen nur einen kurzen Abriss zu den Entwicklungen in der Schiedsrichtergruppe Hertha BSC geben. Zudem ist die Fußballsaison noch nicht abgeschlossen und analog zu den Mannschaften sind noch keine Auf- und Abstiegsentscheidungen im Schiedsrichterwesen getroffen worden. Somit liegen uns – mit kleinen Einschränkungen – für die erste Jahreshälfte nur wenig vorzeigbare Ergebnisse vor.
Zunächst möchte ich Ihnen einen kurzen Blick auf die aktuellen Schiedsrichterzahlen geben: Unsere Gruppe besteht derzeit aus 32 Schiedsrichtern. Hiervon sind 29 Schiedsrichter aktiv Woche für Woche auf den regionalen und überregionalen Fußballplätzen als Schiedsrichter im Einsatz. Wir haben uns somit im Vergleich zur letzten Mitgliederversammlung um drei Schiedsrichter verkleinert. Von diesen Kameraden haben zwei mit dem aktiven Pfeifen aufgehört und ein weiterer hat sich einem neuen Verein angeschlossen. Trotz dieser Abgänge hat Hertha BSC noch immer die größte Schiedsrichterabteilung in ganz Berlin, noch weit vor großen Vereine wie Tennis Borussia, 1. FC Union, Hertha 03 Zehlendorf oder LFC Berlin.
Eingangs habe ich angeführt, dass es heute keine vorzeigbaren Ergebnisse zu verkünden gibt. Hierzu gibt es zwei kleine Einschränkungen, die ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte. Unser Schiedsrichter Felix Zwayer amtiert seit Saisonbeginn in der zweiten Fußball-Bundesliga. Erfreulicher Weise hat Felix eine überragende Hinserie absolviert und überdurchschnittliche Bewertungsnoten für seine Spielleitungen in der 2. Bundesliga erhalten, so dass er in der Winterpause in einem internen DFB-Ranking zu den besten Zweitligaschiedsrichtern gehörte. Dieses Ergebnis veranlasste den DFB-Schiedsrichterausschuss dazu, Felix seit Beginn der Rückrunde auch als Schiedsrichterassistent in der 1. Fußballbundesliga einzusetzen. Mich als Verantwortlichen für die Schiedsrichtersparte macht dieses sehr stolz, denn Felix vertritt dadurch die blau-weißen Herthafarben in der ersten und zweiten Fußballbundesliga und bestätigt somit, dass Hertha BSC sehr wohl mit seinem Schiedsrichterbereich vorzeigbare Erfolge einfahren kann. Dafür dir, lieber Felix, herzlichen Glückwunsch und vielen Dank!
Ein zweiter Hertha-Schiedsrichter hat sich ebenfalls durch seine guten Leistungen in der Hinserie ein Probespiel in der NOFV-Oberliga erarbeitet, welches er im November 2007 absolvierte. Auch diese Entwicklung stimmt mich sehr positiv und lässt darauf hoffen, dass ich schon bei der nächsten Mitgliederversammlung wieder eine Reihe von vorzeigbaren Ergebnissen vermelden kann.
Liebe Vereinsmitglieder, aufmerksame Zuhörer konnten auf der letzten Mitgliederversammlung vernehmen, dass sich die SR-Sparte derzeit in einem Umbruchprozess befindet. Dabei hatte ich angeführt, dass wir insgesamt der Gruppe mittelfristig ein neues Gesicht geben wollen und im Nachwuchsbereich wieder mehr Schiedsrichter stellen möchten. Dieser noch laufende Prozess impliziert jedoch auch, dass wir uns von vereinzelten Schiedsrichtern trennen mussten, insofern gliedern sich die drei erwähnten Abgänge aus unserer Gruppe nahtlos in unser Konzept ein. Dieses Konzept haben wir dem Amateurvorstand im Januar diesen Jahres in einer Sitzung erläutert und dargelegt. Kurz zusammengefasst wollen wir dabei mittelfristig eine Gruppenstärke von 35 Schiedsrichtern erreichen und wieder verstärkt – neben dem Profifußball – im Junioren-, aber auch im Frauenbereich vertreten sein.
Um diese Ziele zu erreichen, hat sich die SR-Gruppe ein Konzept überlegt, dass unter dem Deckmantel der DFB-Aktion „Faszination Schiedsrichter“ läuft. Dabei sieht die Kampagne des DFB vor, medienwirksam neue Anwärter für das Amt des Schiedsrichters zu gewinnen. Das Werbeplakat mit dem FIFA-Schiedsrichter Herbert Fandel können Sie im Hintergrund sehen. Wir als Schiedsrichtergruppe machen uns die Grundidee des DFB – nämlich neue Schiedsrichter an das Schiedsrichterwesen heranzuführen – zu eigen.
Mithilfe dieser Kampagne gehen wir gezielt in die Berliner Oberschulen und machen im Rahmen eines Vortrages aktiv Werbung für das Amt des Schiedsrichters. Dabei bekommen die Schüler einen Schiedsrichter zum Anfassen und können direkt Fragen zur Schiedsrichtertätigkeit stellen. Wir als SR-Gruppe bekommen im Gegenzug die Möglichkeit, gezielt 13 bis 15-jährige Schüler kennen zu lernen und potenziellen Nachwuchs für unsere Gruppe zu sichten. Natürlich ist dieses Konzept sehr zeitintensiv und benötigt eine intensive Vorbereitung, damit wir möglichst viele Schulen in Berlin besuchen können. Aus diesem Grund befinden wir derzeit noch in den Startlöchern, hoffen aber, dass wir in der zweiten Jahreshälfte einen entscheidenden Schritt vorankommen und Ihnen schon bald neuen Hertha-Nachwuchs präsentieren können.
In diesem Sinne bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen noch einen schönen Abend.
Vielen Dank!
Kevin Langner, Schiedsrichter-Obmann