Liebe Vereinsmitglieder,
es bereitet mir erneut eine große Freude, Ihnen einen kurzen Abriss zu den vergangenen Entwicklungen und Geschehnissen innerhalb der Schiedsrichtergruppe Hertha BSC zu geben. Die Hertha-Schiedsrichter blicken insgesamt auf zwölf erfolgreiche, wie ereignisreiche Monate zurück. Dazu aber später mehr. Eingangs möchte ich Ihnen erst einmal wie immer eine kurze Übersicht über die aktuellen Mitgliederzahlen der Schiedsrichtergruppe geben:
Ingesamt besteht die Schiedsrichtersparte derzeit aus 32 Schiedsrichtern, von denen gegenwärtig 26 aktiv von Woche zu Woche auf den regionalen und überregionalen Fußballplätzen, also von der 2. Bundesliga bis hin zur Kreisliga, amtieren. Die übrigen 6 Schiedsrichter sind passive Mitglieder, die als SR-Beobachter oder Berater zur Verfügung stehen und somit durch ihre Weitergabe von Fachwissen einen wertvollen Beitrag für unsere Schiedsrichterarbeit leisten. Wenn man demnach die absoluten Zahlen aus dem Vorjahr denen von heute gegenüberstellt, so erkennt man, dass die Mitgliederzahl konstant bei 32 Schiedsrichtern geblieben ist. Erst ein zweiter Blick hinter die Zahlen macht deutlich, dass wir im Vergleich zum Vorjahr drei aktive Schiedsrichter verloren, hingegen aber drei passive Mitglieder gewonnen haben. Diese Entwicklung ist dadurch zu erklären, dass zwei Schiedsrichter Berlin und damit auch unsere Gruppe aus beruflichen Gründen verlassen haben und ein weiterer Schiedsrichter seine SR-Karriere beendet hat und nun als passives Mitglied zur Verfügung steht. Zwei weitere Schiedsrichter pausieren derzeit und werden daher von uns als passive Mitglieder geführt. Trotz dieser Entwicklungen braucht sich die SR-Gruppe Hertha BSC nicht verstecken: gemessen an den verschiedenen Klassenzugehörigkeiten der aktiven Schiedsrichter ist Hertha BSC nach wie vor qualitativ die Nummer 1 unter den Schiedsrichtergruppen in Berlin. Darauf sind wie sehr stolz!
Zum Ende der vergangenen Saison schafften es auch wieder einige Hertha-Schiedsrichter durch besonders herausragende Leistungen und den dadurch resultierenden Aufstiege den Sprung in die nächst höhere Spielklasse. Auch wenn diese Erfolge schon wieder mehr als ein halbes Jahr zurückliegen, so ist es mit ein besonderes Anliegen, diese Schiedsrichter auch hier noch einmal namentlich zu nennen. Wir gratulieren von dieser Stelle
Liebe Vereinsmitglieder, aufmerksame Zuhörer konnten meinem Vorjahres-Rechenschaftsbericht entnehmen, dass sich die Schiedsrichtergruppe in einem Umbruchprozess befindet. Dabei hatte ich angeführt, dass wir mittelfristig der Schiedsrichtergruppe ein neues Gesicht geben und im Nachwuchsbereich wieder mehr Schiedsrichter stellen möchten. Dieses Ziel ist noch nicht endgültig erreicht, wenngleich wir die Umstrukturierung der Gruppe größtenteils abgeschlossen haben und mit dem aktuellen Kreis der Hertha-Schiedsrichter – mit einer kleinen Ausnahme – in den nächsten Jahren zusammenarbeiten möchten. Im vergangenen Jahr haben wir auch zwei Jung-Schiedsrichter ausgebildet, wobei die Situation im Nachwuchsbereich noch lange nicht zufrieden stellend ist. Im aktuellen Kalenderjahr werden wir daher noch einmal unsere Anstrengungen erhöhen, um den einen oder anderen Nachwuchsschiedsrichter zu gewinnen und langfristig an unsere Schiedsrichtergruppe zu binden, um so ein gutes Fundament für die Schiedsrichterarbeit bei Hertha BSC für die kommenden Jahre zu legen.
Ein weiteres Vorhaben der Schiedsrichtersparte ist es, die Schiedsrichter des Vereins wieder näher an den Verein zu koppeln. Dabei wollen wir uns die Philosophie der Hertha-Akademie zu eigen machen und gleichzeitig die Ressourcen des Vereins noch mehr nutzen. Konkret heißt dieses, dass wir Schiedsrichter seit Beginn diesen Jahres einmal im Monat eine Trainingseinheit unter Anleitung eines Hertha-Trainers absolvieren, so beispielsweise am gestrigen Abend, an dem die Schiedsrichter unter der Anleitung des U19-Trainers Dirk Kunert trainierten. Ziel dieser Maßnahme, die ich hier von weiteren Vorhaben exemplarisch vorstelle, ist es, in einen ständigen Austausch zwischen Schiedsrichter und Verein zu gelangen. Das Training bietet nicht nur für uns die Möglichkeit der sportlichen Betätigung - denn Schiedsrichter sind sonst Individualisten was das Training betrifft - sondern es bietet unserem Verein die Chance, den Fußball auch einmal aus dem Blickwinkel des Schiedsrichterwesens kennen zu lernen. Geplant ist zudem, dass wir Schiedsrichter zeitnah eine Regelschulung mit den Hertha-Trainern der Akademie durchführen. Auch in diesem Bereich gibt es wissenswertes aber auch taktisches für die Trainer in Erfahrung zu bringen. Im Sinne des gemeinsamen Ziels, nämlich den Gesamtverein Hertha BSC perspektivisch erfolgreich zu gestalten, ist diese gegenseitige Ressourcennutzung für alle Beteiligten nur ein Gewinn. Oder wie man es in der Wirtschaft formulieren würde: eine klassische WIN-WIN-Situation.
Abschließend möchte ich Ihnen noch – so empfinde ich aus meiner Sicht - eine schöne Erfolgsgeschichte von unserem Hertha- und Zweitligaschiedsrichter Felix Zwayer erzählen.
Felix begann im jungen Alter von 14 Jahren seine Schiedsrichterlaufbahn. Damals erkannte man im Berliner Schiedsrichterwesen recht schnell sein Talent für die Schiedsrichterei und so kam es, dass Felix schon nach kurzer Zeit in eine Fördermaßnahme – nämlich den Junioren-Leistungskader des Berliner Fußball-Verbandes - nominiert wurde. Und eben dieser Junioren-Leistungskader stellte am 15. November 1995 beim EM-Qualifikationsspiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Bulgarien im ausverkauften Berliner Olympiastadion die Balljungen am Spielfeldrand. So kam es also, dass Felix durch seine Zugehörigkeit in der Fördermaßnahme im smarten Alter von 15 Jahren neben der Trainerbank vom damaligen Bundestrainer Berti Vogts stehend, die Bälle den Nationalspielern zuwerfen und so erstmals Länderspielluft schnuppern durfte. Man kann sich vorstellen, was einem jungen Teenager bei einem solchen Erlebnis durch den Kopf gehen mag. Eines stand damals jedenfalls fest: eine Erfolgskarriere nahm seinen Lauf. Viele Jahre später, nämlich am 19. November 2008, also fast auf den Tag genau 13 Jahre später, war Felix Zwayer beim Fußball-Länderspiel Deutschland gegen England wieder im ausverkauften Berliner Olympiastadion im Einsatz. Diesmal wieder zwischen den Trainerbänken, aber nicht als Balljunge, sondern als 4. Offizieller Schiedsrichter!
Ich persönlich freue mich für Felix sehr, denn er hat seinen Traum gelebt und zielstrebig verfolgt! Und er ist, für mich als verantwortlicher der Schiedsrichtersparte, ein gutes Vorbild für meine Jungs, die Woche für Woche auf Berlins Plätzen amtieren und nicht immer eine einfache Aufgabe haben. Daher die Message an meine Schiedsrichter: „Es lohnt sich als Schiedsrichter am Ball zu bleiben und seine Träume zielstrebig zu verfolgen, auf wie neben dem Platz.“
Zum Abschluss danke ich allen Personen – insbesondere dem Amateurvorstand -, die die Arbeit der Schiedsrichtergruppe Hertha BSC seit vielen Jahren unterstützen und mitgeholfen haben, die SR-Gruppe zu dem zu machen, was sie heute ist! Dafür vielen Dank!
In diesem Sinne danke ich Ihnen für die Aufmerksamkeit und wünsche uns allen noch einen schönen Abend.
Kevin Langner, Schiedsrichter-Obmann