Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Vereinsmitglieder,
ich freue mich, dass ich Sie auch in diesem Jahr umfangreich über die Entwicklungen der Schiedsrichtergruppe Hertha BSC informieren darf. Insgesamt blickt die Schiedsrichterabteilung auf zwölf ereignisreiche Monate zurück, auf deren Höhepunkte ich im Einzelnen eingehen möchte. Aufmerksame Zuhörer der vergangenen Jahre erinnern sich ganz sicher an die nachfolgende Folie, die im jeden Jahr die quantitative Entwicklung der Schiedsrichtergruppe aufzeigt. Traditionell möchte ich auch in diesem Jahr mit dieser Grafik einsteigen und Ihnen einen Überblick über die personelle Situation innerhalb unserer Gruppe geben:
Mit Stand vom heutigen 15. Februar besteht die Schiedsrichtergruppe aus 37 Mitgliedern, von denen gegenwärtig 31 Schiedsrichter jedes Wochenende aktiv auf den regionalen und überregionalen Fußballplätzen, also von der Bundesliga bis zur Kreisliga, im Einsatz sind. Die übrigen sechs Schiedsrichter besitzen eine passive Mitgliedschaft und fungieren als Beobachter bzw. Berater und fördern mit ihrer Erfahrung die Entwicklung unserer Nachwuchsschiedsrichter. Gegenüber dem Vorjahr hat die Schiedsrichterabteilung somit fünf Mitglieder mehr zu verzeichnen. Die Gründe für diesen Zuwachs werde ich gleich noch einmal an anderer Stelle erläutern. Interessant in diesem Zusammenhang ist jedoch die Altersstruktur unter unseren aktiven Schiedsrichter: Mit einem Altersdurchschnitt von 27,3 Jahren ist unschwer zu erkennen, dass die Mitglieder der Gruppe im Mittel ein gestandenes Alter haben. Im Vergleich zum Vorjahr, dort betrug das Alter im Durchschnitt 27,0 Jahre, ist die Altersstruktur durch die Neuzugänge nahezu konstant geblieben. Insgesamt – und das lässt sich schon jetzt konstatieren – stellt die Schiedsrichtergruppe Hertha BSC die größte Schiedsrichterabteilung in Berlin, dass allerdings – auch dieses sei an dieser Stelle schon erwähnt – soll nur ein Ausnahmezustand sein, denn wir wollen mittelfristig lieber durch Qualität, anstatt mit Quantität überzeugen.
Kommen wir zunächst zu den aus unserer Sicht sehr erfreulichen Entwicklungen. Im vergangenen Sommer konnten wieder einige Hertha-Schiedsrichter durch hervorragende Leistungen den Aufstieg in eine höhere Spielklasse verzeichnen. Auch wenn die Aufstiege schon einige Monate zurückliegen, so ist es mir dennoch ein eindringliches Bedürfnis, die Schiedsrichter von dieser Stelle noch einmal zu beglückwünschen. Ich gratuliere:
Allen drei Schiedsrichtern wünsche ich für die restliche Rückrunde viel Erfolg! Und für alle anderen Hertha-Schiedsrichter mögen diese Aufstiege ein Ansporn sein, diesen Erfolgen nachzueifern.
Aber nicht nur Aufsteiger können wir heute vermelden. Ebenso wurden im vergangenen Sommer zwei Hertha-Schiedsrichter vom Berliner Schiedsrichterausschuss als Klassenbeste Schiedsrichter ausgezeichnet. Auch diesen Schiedsrichtern gratuliere ich von noch einmal von dieser Stelle:
Alle diese schönen Entwicklungen wurden zum Ende der vergangenen Saison gefeiert. Noch mehr in Feierstimmung kamen wir, als wir die frohe Kunde aus der DFB-Zentrale in Frankfurt erhielten: seit dem 3. Juli 2009 hat Hertha BSC mit Felix Zwayer seinen ersten Bundesliga-Schiedsrichter! Lieber Felix, auch wir gratulieren dir von dieser Stelle noch einmal recht herzlich! Mögen das Glück und das richtige Händchen stets dein Wegbegleiter sein.
Felix hatte übrigens sein Bundesligadebüt am 15. August 2009 bei der Partie Hannover 96 gegen Mainz 05 gefeiert. Inzwischen sind einige Erstligaeinsätze hinzugekommen und wir hoffen, dass noch viele weitere Spiele hinzukommen. Die ersten Ergebnisse stimmen uns sehr positiv und lassen auf eine erfolgreiche Karriere im DFB-Bereich schließen.
Wie bereits eingangs aufgezeigt, hat die Schiedsrichtergruppe während der letzten 12 Monate einige Neuzugänge zu verzeichnen gehabt. Hintergrund – dieses wurde von mir im vergangenen Jahr bereits erwähnt und ist auch noch einmal auf der Folie hinter mir eingeblendet – ist eine nachhaltige Fokussierung auf die Nachwuchsarbeit. In den vergangenen Jahren sind uns durch altersbedingte, aber auch strukturelle Entwicklungen die Jung-Schiedsrichter weggebrochen. Eine Vielzahl der Talente, die 1998 beim Neuaufbau der Schiedsrichtersparte zu Hertha BSC gekommen sind bzw. neu ausgebildet wurden, stehen heute – wie bspw. Felix Zwayer - in vielen höherklassigen Ligen auf dem Fußballplatz. Aufgrund personeller Veränderungen innerhalb der SR-Gruppe konnten wir in den vergangenen Jahren der Nachwuchsarbeit leider nur wenig Beachtung schenken. Vielmehr stand nach dem schwarzen Jahr 2005 der Neuaufbau der Schiedsrichtergruppe im Vordergrund. Inzwischen ist uns eine Konsolidierung innerhalb der Gruppe gelungen, auf deren Grundlage sich für die kommenden Jahre eine solide Schiedsrichterarbeit bewerkstelligen lässt. Die Neuausbildung von Schiedsrichtern steht dabei weiterhin im Vordergrund. Mittelfristig wollen wir uns wieder bei einer Mitgliederstärke von 35 Schiedsrichtern einpendeln, wenn möglich mit einem jüngeren Altersdurchschnitt. Ich werde Sie, liebe Mitglieder, weiterhin über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Auch das Thema Frauenfußball spielt inzwischen bei uns eine feste Rolle. Mit Stefanie Zimmermann konnten wir im vergangenen Sommer einen Coup landen und eine talentierte Schiedsrichterin an unseren Verein binden. Stefanie amtiert derzeit in der Frauen-Regionalliga und ist zusätzlich als Schiedsrichterassistentin in der Frauen-Bundesliga unterwegs. Auch hier stimmen uns die aktuellen Leistungen sehr positiv und lassen uns hoffen, dass Hertha BSC auch bald mit einer Schiedsrichterin in der Frauen-Bundesliga vertreten ist.
Ein weiterer Baustein in unserer Konzeption ist das Heranführen der Schiedsrichtergruppe an die bestehenden Vereinsstrukturen. Unserer Schiedsrichtergruppe wurde oftmals ein Eigenleben vorgeworfen. Dieser Aussage sind wir entgegengetreten und gemeinsam mit dem Amateurvorstand und der Geschäftsstelle führen wir die Schiedsrichterabteilung sukzessive näher an den Verein heran. Dieses ist mitunter nicht immer einfach, da Schiedsrichter immer als „das fünfte Rad am Wagen“ im Verein galten. Unser aktueller Amateurvorstand und das Präsidium denkt hier ganz anderes und dafür sind wir sehr dankbar. Gemeinsam ist es gelungen, ein SR-Training auf dem Vereinsgelände zu etablieren. Einmal im Monat nutzen wir die Ressourcen des Vereins und absolvieren unter der Leitung eines Hertha-Trainers eine Einheit. Dieses ist aber nur die eine Seite der Medaille. Im selben Atemzug sind wir auf dem Hertha-Gelände präsent und können in den Austausch mit Spielern und Funktionären kommen. Bisher haben alle Beteiligten gute Erfahrung mit dem Meinungsaustausch gesammelt, so dass wir dieses kontinuierlich ausbauen möchten. Mit Frank Vogel ist zudem vereinbart, dass wir auch zeitnah mit der Regelschulung für die Hertha-Trainer beginnen. Dieses Projekt werden wir in Angriff nehmen und spätestens in der kommenden Sommerpause unseren Hertha-Trainern anbieten.
Aber auch bei Veranstaltungen zeigen die Hertha-Schieris ihr Gesicht. Seit vielen Jahren sind wir ein fester Bestandteil bei den Mitgliederversammlungen im ICC und unterstützen das Team um Ralf König bei den Aufgaben. Ebenso haben wir uns in im vergangenen Juli erstmals beim Tag der offenen Tür auf dem Hertha-Gelände mit einem eigenen Stand beteiligt. So informierten wir über unsere Arbeit, führten interessante Gespräche mit vielen Hertha-Fans und potenziellen Schiedsrichteranwärtern und organisierten eine Autogrammstunde mit unserem Bundesliga-Schiedsrichter Felix Zwayer. Allen Beteiligten hat der Austausch mit den Fans und Interessierten viel Freude bereitet. Und das schöne ist, dass wir durch unseren Stand zwei Personen für die Schiedsrichtertätigkeit gewinnen konnten, die eine Ausbildung absolviert haben und inzwischen auf Berlins Plätzen im Einsatz sind. Beide haben viel Freude bei ihrer neuen Aufgabe, so dass wir davon überzeugt sind, das wir über die Schiene der Neuausbildung noch das eine oder andere Talent bei Hertha BSC hervorbringen werden.
Zum Abschluss möchte ich meinen Bericht – den ich chronologisch aufgebaut habe – mit einer weiteren positiven Nachricht schließen. Zum 1. Februar 2010 haben Hertha-Schiedsrichter für eine weitere Überraschung gesorgt. Zwei unserer Schiedsrichter haben eine überragende Hinrunde absolviert und konnten mit dem Beginn dieser Rückrunde einen Aufstieg verzeichnen:
Liebe Vereinsmitglieder: ich möchte zum Abschluss einen Dank an alle Beteiligten des Vereins richten, die im vergangenen Jahr stets ein offenes Ohr für unsere Gruppe hatten. Dieses ist in erster Linie das Präsidium, der Amateurvorstand, die Geschäftsstelle mit allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie alle Trainer und Förderer der SR-Gruppe. Euch allen ein großes Dankeschön. Auch mit meinen Hertha-Schiedsrichtern, insbesondere mit meinen Stellvertretern Thomas Grünberg und David Jalilvand, bereitet mir die Zusammenarbeit einen Riesenspaß. Für diese vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Rückhalt meiner Gruppe ein herzliches Dankeschön. Ich weiß das Vertrauen zu schätzen!
In diesem Sinne danke ich Ihnen für die Aufmerksamkeit und wünsche uns allen noch einen schönen Abend.
Vielen Dank!
Kevin Langner, Schiedsrichter-Obmann
Die Präsentation zum Rechenschaftsbericht kann eingesehen werden.