Rechenschaftsbericht 2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Vereinsmitglieder,

es ist mittlerweile eine gute Tradition, dass der Bericht des Schiedsrichter-Obmanns den Abschluss dieses Tagesordnungspunktes bildet. Nicht, dass ich die Arbeit unserer Abteilung als fünftes Rad am Wagen betrachte. Nein. Ich freue mich, dass es den Verantwortlichen im Verein ein Anliegen ist, über die Belange der Schiedsrichtergruppe informiert zu werden. Deshalb komme ich der Informationspflicht sehr gerne nach.

Mit guten Traditionen soll man bekanntermaßen nicht brechen. Deshalb werde ich auch in diesem Jahr wieder mit der Präsentationsfolie beginnen, die einen Überblick über die quantitative Entwicklung der Schiedsrichtersparte gibt. Mit Stand vom 15. Februar 2011 gehören insgesamt 37 Schiedsrichter dem Verein Hertha BSC an. Dreißig der Unparteiischen sind aktiv jedes Wochenende für unseren Verein im Einsatz, die verbleibenden sieben Mitglieder wirken als passive Mitglieder in unserer Gruppe und unterstützen als Beobachter oder Berater die sportliche Entwicklung der Hertha-Schiedsrichter. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir damit erstmals unsere Mitgliederzahl konstant halten. Zumindest auf dem ersten Blick. Hinter der Zahl versteckt sich jedoch eine kleine Fluktuation, denn im Sommer 2010 haben zwei Referees den Verein verlassen. Die freigewordenen Plätze haben wir jedoch zeitnah mit zwei neuen Schiedsrichtern aufgefüllt.

Gestatten Sie mir an dieser Stelle, Ihnen einen kurzen Einblick in unsere Führungsriege zu geben, damit Sie über die personellen Entwicklungen informiert sind. Zum 30. Juni 2010 ist mein bisheriger Stellvertreter Thomas Grünberg aus zeitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Bitte glauben Sie mir: die ehrenamtliche Betreuung einer so großen Schiedsrichtergruppe ist wirklich zeitintensiv. Deshalb möchte an dieser Stelle Thomas Grünberg noch einmal meinen Dank und meine Anerkennung für die geleistete Arbeit aussprechen.

Im Gegenzug freue ich mich, dass Thomas Grünberg uns weiterhin als aktiver Schiedsrichter erhalten bleibt. Die entstandene personelle Lücke haben wir intern schließen können. Mit Selcuk Mizmizlioglu und Rasmus Jessen habe ich zwei neue Mitstreiter an meiner Seite, die mich gemeinsam mit David Jalilvand bei den Aufgaben unterstützen. Euch sei an dieser Stelle ausdrücklich für Eurer Engagement gedankt.

Werfen wir nun einen Blick auf die sportliche Entwicklung der Schiedsrichtergruppe. Erfreulicher Weise konnten im vergangenen Sommer wieder vier Hertha-Unparteiische den Aufstieg in eine höhere Spielklasse feiern. Ich gratuliere noch einmal

  • Lothar Steinfurt zum Aufstieg in die Berlin-Liga,
  • Stefanie Zimmermann zum Aufstieg in die Landesliga
    (Stefanie amtiert übrigens zusätzlich in der Frauen-Regionalliga und ist als SRA in der Frauen-Bundesliga im Einsatz).
  • Ich gratuliere Thomas Grünberg zum Aufstieg in die Bezirksliga und
  • Nils Günther zum Aufstieg in die Kreisliga A. Nils schaffte es sogar, als klassenbester Schiedsrichter die Saison abzuschließen. Euch allen Gratulation zu diesem sportlichen Erfolg.

Der Berliner Fußball-Verband fördert talentierte Unparteiische in den so genannten Fördermaßnahmen. Erfreulicher Weise gehören auch zwei Hertha-Schiedsrichter diesen Maßnahmen an. Sebastian Hirsch hat durch seine Leistungen Aufmerksamkeit erregt und gehört seit dieser Saison der Fördergruppe 2 an. Und mit Patrick Unger haben wir einen Nachwuchs-Schiedsrichter, der erst kürzlich einen erfolgreichen Sichtungslehrgang beim Junioren-Leistungskader absolviert hat und – wenn er an seine Leistungen anknüpft – kurz vor der Berufung in die Fördermaßnahme steht.

Liebe Vereinsmitglieder, aufmerksame Zuhörer vergangener Berichte werden sich erinnern, dass ich vor drei Jahren unsere Konzeption für die Jahre 2008 bis 2011 vorgestellt habe. Anlass für die Neukonzeption war der mangelnde Nachwuchs. Zudem war die Arbeit unserer Gruppe von einer hohen personellen Fluktuation geprägt. Aus diesem Grund haben wir ein Konzept erarbeitet. Hinter mir können Sie die formulierten Ziele noch einmal lesen. Heute möchte ich nun ein Fazit ziehen:

 

1. Ziele der Schiedsrichtergruppe:

Den quantitativen und qualitativen Aufbau unserer Gruppe kann man als abgeschlossen bezeichnen. Innerhalb unserer Gruppe konnten wir die Fluktuation eindämmen und damit erstmals wieder längerfristig mit dem gleichen Personenstamm arbeiten. Dennoch sei an dieser Stelle erwähnt: die Zusammensetzung der Schiedsrichtergruppe ist ein ständiger Prozess. Analog unserer Nachwuchsmannschaften werden wir immer die Stellschraube drehen und das Team den veränderten Rahmenbedingungen anpassen. Der Kern der Mannschaft steht allerdings und bietet eine gute Grundlage, um Neulinge problemlos in unsere Gruppe zu integrieren.

Auch der Imagegewinn für unseren Verein hat sich wieder eingestellt. Nicht zuletzt durch unseren Leistungsschiedsrichter Felix Zwayer erhält unser Verein eine mediale Aufmerksamkeit, die im Kontext sportlichen Erfolges steht. Auch die übrigen Unparteiischen erfüllen ihren Dienst: sie sind Botschafter des Vereins. Woche für Woche sind sie es, die auf Berlins Fußballplätzen vor Ort sind und das Hertha-Logo und die Vereinsphilosophie weitertragen. Das sei hier mit Nachdruck gesagt: Schiedsrichterarbeit bleibt immer auch Imagearbeit!

 

2. Die erfolgten Maßnahmen:

Seit 2008 haben wir sechs neue Schiedsrichter beim Berliner Fußball-Verband ausbilden lassen. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, haben in der Vergangenheit doch größtenteils Vereinswechsler den Weg zu uns gefunden. Hier haben wir einen neuen Weg beschritten, den wir im Sinne einer guten Nachwuchsarbeit auch fortsetzen werden.

Die Imagekampagne „Faszination Schiedsrichter“ des DFB brachte uns leider keinen ergebnisbringenden Zuwachs. Letztlich war das Interesse in den Schulen an der Schiedsrichtertätigkeit vorhanden, doch war der Weg bis in das Klassenzimmer sehr müheselig. Wer behebige Rektoren oder lustlose Lehrer schon selber einmal erlebt hat, weiß, wovon ich rede. Dieses war Grund genug, ein Umdenken einzuleiten und einen anderen Weg einzuschlagen. So haben wir uns im Jahr 2009 erstmals mit einem Informationsstand beim Tag der offenen Tür präsentiert und kamen so direkt mit potenziellen Schiedsrichteranwärtern ins Gespräch. Ein guter Gedanke, wie sich herausstelle. Denn immerhin konnten wir dort zwei Nachwuchstalente für unsere Gruppe gewinnen. Einen hatte ich Ihnen gerade vorgestellt. Patrick Unger, Nachwuchsschiedsrichter, der erste sportliche Erfolge einfährt.

Und auch Identifikation mit unserem Verein konnten wir stärken. So nutzen wir vermehrt die Ressourcen des Vereins, insbesondere die Trainingsplätze und die Fachkompetenz der Hertha-Trainer. Die Hertha-Schiedsrichter sind damit vermehrt auf dem Trainingsgelände im Olympiapark präsent und kommen dadurch öfter mit den Aktiven und den Vereinsmitgliedern ins persönliche Gespräch. Ganz im Sinne der Vereinsphilosophie.

 

3. Angebote für Hertha BSC:

Frei nach dem Motto: „Talente fördern und fordern“ konnten wir die Zusammenarbeit mit unserem Verein nachhaltig verbessern. Vergangenen Sommer waren erstmals wieder Hertha-Schiedsrichter in den Leistungsmannschaften zu Gast, um eine Regelschulung mit den Aktiven durchzuführen. Gemeinsam mit Holger Bergmann und Rene Zumpe habe die Veranstaltung der U 19 und U 17 begleitet und war positiv überrascht, welchen großen Anklang das Angebot fand. Ein Kompliment an dieser Stelle an die Spieler, die wissbegierig waren und somit die Veranstaltungen lebendig gestalteten. Eine Entwicklung, die wir aufgreifen und ganz sicher diesen Sommer fortführen.

Auch sind unsere Hertha-Schiedsrichter regelmäßig bei den Mitgliederversammlungen des Gesamtvereins im Einsatz und unterstützen Ralf König und Lena Lange tatkräftig bei der Organisation. Die Präsenz der Hertha-Schiedsrichter reicht aber noch weiter: ob Benefizspiele im Olympiapark, Unterstützung bei Nike-Promotion-Aktionen oder der traditionelle Geschäftsstellen-Kick der Mitarbeiter: die Hertha-Schieris sind allgegenwärtig.

Insgesamt ziehe ich daher für die vergangenen drei Jahre ein positives Fazit. Natürlich sind solche Erfolge nicht alleine zu schaffen. Ich danke daher allen Unterstützern der Schiedsrichtergruppe, insbesondere dem Amateurvorstand und dem Präsidium von Hertha BSC. Ohne die Rückendeckung und das Vertrauen wäre die Zielerreichung nicht möglich gewesen.

Zum Abschluss meines Berichtes möchte ich mich auch noch einmal im Namen von Felix Zwayer beim Verein für die Auszeichnung zum Herthaner des Jahres 2010 bedanken. Felix staunte im vergangenen November nicht schlecht, als er im ICC Berlin auf die Bühne gebeten wurde. Diese Auszeichnung ist nicht nur für Felix eine Anerkennung, sondern auch ein Zeichen des Vereins, dass die Arbeit der Schiedsrichtergruppe Zustimmung findet. Für diese Geste bedanke ich mich und ich hoffe, dass wir das Vertrauen in unsere Arbeit auch weiterhin zurückgeben können.

Dem Team von Lutz Kirchhof möchte an dieser Stelle ein Kompliment aussprechen. Die Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll und vom gegenseitigem Respekt geprägt. Dafür möchte ich mich bei dir – lieber Lutz, und deinem Team - recht herzlich bedanken! Mögen wir unsere gute Zusammenarbeit auch in den kommenden drei Jahren fortsetzen.

In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

Kevin Langner, Schiedsrichter-Obmann